Glossar

Stufenharmonik

Für mathematisch veranlagte Köpfe die Alternative zur eher sprachanalog konstruierten Funktionsharmonik. Der deutsche Theoretiker Riemann kam im 19. Jh. auf die Idee, die barocke Generalbass-Technik weiterzuentwickeln, und bezeichnete jeden Akkord einfach mit der (römischen) Ziffer, die seinen Grundton in der Abfolge der Skala (oder Tonleiter) bezeichnete, in deren Tonalität man sich gerade bewegt. Klingt kompliziert, ist aber mit etwas Übung leicht zu lernen, und bewährt sich enorm in Situationen, in denen man on the spot transponieren muss: Autumn Leaves ist nun mal II-V-I-IV-VII-III-VI usw., egal in welcher Tonart die Sängerin das haben möchte.