Glossar

Smith, Jimmy

Ganz ähnlich wie die zahlreichen Joneses im Jazz stand auch J.S. vor dem Problem, mit seinem Allerweltsnamen übersehen zu werden. Er löste das Problem auf ungewöhnliche Art: die elektrische Orgel war zwar 1955 nicht ganz neu, sogar gelegentlich schon als Jazz-Instrument ausprobiert worden, aber im Bewusstsein der Amerikaner trotzdem immer noch ein Gerät, das zur Begleitung von Gospels in Baptisten-Gemeinden gehörte. J.S. kaufte sich ein solches Ding (das mit ihm legendär gewordene Modell Hammond-B3), hängte seine Pianistenkarriere an den Nagel, lotete die ungewöhnlichen neuen Möglichkeiten bis ins kleinste Detail aus und schlug dann wie eine Bombe in der Hard Bop-Szene ein. Sogar John Coltrane träumte davon, mit J.S. spielen zu können. Auf J.S. und seine gewandte Pedaltechnik, die einen Kontrabass einzusparen erlaubte, geht auch die Standardbesetzung des Orgeltrios (Orgel, Drums, Gitarre oder Tenorsaxophon) zurück, das sich in seiner Entwicklung sehr schnell vom oberflächlich so ähnlichen Piano-Trio zu emanzipieren begann.