Glossar

Vierklang

Was im Europa des 19. Jh. zumindest dem Theoretiker noch einiges Kopfzerbrechen bereitete, nämlich ein schlüssiges System der Behandlung von Akkorden, die komplexer sind als Dreiklänge, ist im Jazz seit den 30er Jahren der Normalfall. Wenn auch der Großteil der Jazzmusiker keineswegs vom Ende der tonalen Musik so überzeugt war wie Arnold Schönberg, versuchte man dennoch, die allzu eindeutigen Klangwirkungen der Dreiklangsharmonik zu vermeiden. Ein typischer Fall sind die Lead Sheets vieler Standards, wo sich die Melodie am Ende ganz brav in den Grundton auflöst. Als Begleitakkord würde hier der Tonika-Dreiklang meistens völlig ausreichen – dennoch wird es kaum ein Harmonieinstrument vermeiden, an dieser Stelle nicht wenigstens noch die Sexte zum Voicing hinzuzufügen.