Glossar

Quintenzirkel

Sehr viele von uns saßen im Musikunterricht in der Schule wahrscheinlich etwas ratlos vor der Tafel, an die der gelangweilte oder frustrierte Musiklehrer das zifferblattähnliche Schema des Q.s gezeichnet hatte, um den renitenten Dreikäsehochs unverstandenes, aber abprüfbares Wissen um die Ohren zu hauen. Leider hat uns der Mann etwas sehr Wichtiges verleidet: der Q. beschreibt nämlich einerseits sehr schön, dass alle Tonarten miteinander verwandt sind, und andererseits gibt er, fast wie ein Familienstammbaum, ein Bild von der Enge der jeweiligen Verwandtschaften. Tonarten, die im Q. benachbart sind, unterscheiden sich nur um einen Ton voneinander, sind daher eng verwandt, teilen viele Charakteristika, haben viele gemeinsame Akkorde usw., sind also leicht miteinander zu verbinden (oder zu verwechseln). Wird der Abstand größer, ergeben sich allmählich komplexere Strukturen im, nun ja, Sozialverhalten der Beteiligten zueinander.