Glossar

Parker, Maceo

Maceo ist erstens der Einflussreichste der drei JB Horns-Mitglieder (Pee Wee Ellis und Fred Wesley sind die beiden anderen), denn er er ist zuständig für den Groove - und er war zweitens der erste, der bei einer Aufnahmesession mit James Brown dabei war. Es handelt sich dabei um Out Of Sight 1964. Was kaum noch einer weiß: Maceo spielte damals Bariton-Sax, auf das Alt-Instrument, mit dem er berühmt werden sollte, stieg er erst später um (unnötig zu sagen, dass er sich auch auf dem Tenor versuchte). 1965 folgte dann die epochale Aufnahme zu Papa's Got A Brand New Bag für das Label King. Der „Godfather“ hat seinen späteren Star-Saxer übrigens höchstpersönlich entdeckt, und zwar zusammen mit dessen Bruder Melvin bei einem kleinen Clubgig. Das war angeblich 1962, und die beiden Parkers gingen noch auf die Schule. Nachdem sie ihren Abschluss gemacht hatten, heuerten sie auf der Stelle bei James Brown an. Maceo war mehrmals Ex- dann wieder Mitglied der Band, aber die Verbindung zu James Brown riss nie ganz ab, was spätere Aufnahmen wie Get It Together und Cold Sweat zeigen. Und nicht zuletzt sind viele Einspielungen von Maceos eigenen Bands (etwa „All The Kings Men“ oder „Maceo And The Macks“) bei Brown Label veröffentlicht worden. Ebenso wie Fred Wesley war Maceo Mitglied der Horny Horns (mit Rick Gardner und Richard „Kush“ Griffith), und das sagenhafte P-Funk Mothership um George Clinton (Parliament, Funkadelic, Parlet u.a.) begleiteten, dem damaligen Superact in der Black Music, ebenso arbeitete er mit dem Bassisten William „Bootsy“ Collins zusammen. Daneben ist Maceo ein hervorragender MC (Master Of Ceremonies), die Auftritte bei Bootsy's Rubber Band und den P-Funk All Stars als MC gehören zum Besten, was dieses Genre zu bieten hat! 1990 feierte er sein Comeback mit eigener Band und den JB Horns (Maceo Parker, Pee Wee Ellis und Fred Wesley). Eine erwähnenswerte Aufnahme entstand zusammen mit den Meters und the JB Horns im Moonwalker Club in Aarburg, Schweiz (2 CDs „Live at the Moonwalker”). Maceo Parker beschrieb damals seine Musik mit dem inzwischen fast sprichwörtlich gewordenen Satz: „Two Percent Jazz and 98 Percent Funky Stuff!“. Wenn es auch zahlreiche ausgezeichnete Studio-Produktionen von Maceo gibt, so kann man doch, über den Daumen gepeilt, sagen, dass seine Musik am besten auf Konzertmitschnitten wie „Life on Planet Groove“ zur Geltung kommt. Dieses Charisma des Saxophonisten als Live-Musiker tritt auch in der Konzertdokumentation „My Name Is Maceo“ von Markus Gruber deitlich hervor. Die Liste der Zusammenarbeit mit anderen Musikern und seiner Gastauftritte ist sehr umfangreich, aber an dieser Stelle muss unbedingt die Kooperation gegen Ende der 90er Jahre mit einem der wichtigsten Musiker im Funk, Prince, erwähnt werden. Es kam sicher nicht von ungefähr, dass ein Ausnahmemusiker wie Prince gerade Maceo für seinen Sound wählte. Doch auch in den etablierten Gefilden des Jazz-Establishments hat man dem Altisten längst Einlass gewährt. So ist er im Jahr 2007 mit Größen wie Dennis Chambers oder der WDR-Big Band zu hören. Keep blowin’ your horn, Maceo!