Glossar

Modus, modal

M. ist der lat. Fachbegriff für die sog. Kirchentonarten. Auch aus anderen Modellen als der Dur-Tonleiter wurden mittlerweile entsprechende Permutationen entwickelt. Ein m. Stück hat zwar ebenso eine Tonalität wie ein funktionsharmonisch aufgefasstes, doch war es in der Entwicklungsphase des m. Jazz um 1960 die Intention, Klangflächen ungewöhnlich lang stehen zu lassen. Ferner sollte aus den einen M. quasi-harmonisch unterlegenden Akkord-Voicings nicht dasselbe zwingende Gefälle abgeleitet werden, die einer traditionellen Folge von Klängen den Eindruck von Zielgerichtetheit verleihen; daraus ergaben sich wiederum neue melodische Möglichkeiten. Da bereits die Akkordskalentheorie diese an sich diametral gegensätzlichen Klangauffassungen zu vereinheitlichen suchte, gibt es kaum wirklich m. spielende Jazzmusiker im Sinne etwa der vorbarocken, der indischen oder arabischen Musik.