Glossar

Konitz, Lee

Heutzutage ist es für junge europäische Altsaxophonisten ja kein Problem mehr, sich mit dem Schöpfer des Bebop, Charlie Parker, direkt auseinanderzusetzen. In den 50ern muss das allerdings ungleich schwieriger gewesen sein – welchen Veteranen man auch fragt, bei Bird: Fehlanzeige, aber alle, wirklich alle haben L.K. ohne Ende gehört. Allerdings hat sich der Mann diesen Posten als derjenige, der den Bop für europäische Ohren erst einmal erträglich machte, auch redlich erarbeitet: L.K. war sicherlich einer der offensten Geister des etwas cliquenhaften Tristano-Clans, seine Mitwirkung an den berühmten Miles Davis-Nonett-Aufnahmen der späten 40er ist essentiell (z.B. das schöne Solo über das rasante „Move“ auf der Studioversion von „Birth Of The Cool“), und es wäre noch immer ein fruchtloses Unterfangen, diesen bedeutenden Musiker einer bestimmten Sparte zuordnen zu wollen.