Glossar

Jazz-Improvisation

Der Uneingeweihte ist, je nach persönlichem Geschmack, oftmals enttäuscht oder verblüfft, wenn ihm klar wird, dass er beim Hören von Jazz in den allermeisten Fällen keineswegs Musik zu hören bekommt, die ohne vorherige Absprachen, Regeln und auch Restriktionen auskommt. Ganz im Gegenteil hat der Jazz, wenn man sein junges Alter bedenkt und ihn mit anderen Musiksprachen vergleicht, in denen Improvisation eine Rolle spielt, sogar ein beinahe erschreckend komplexes Regelwerk entwickelt. Das hat unter anderem damit zu tun, dass Jazzmusiker den Anspruch haben, alle vier musikalischen Grundparameter (Rhythmus, Melodik, Harmonik und Form) zu jedem Zeitpunkt und obendrein noch im Kollektiv unter Kontrolle zu behalten. Hierbei sollte man allerdings bedenken, dass die Jazz-Improvisation ihren Anfang bei ein paar ganz musikantischen, unproblematischen "Schmähs" nahm. Nur haben sich diese Grundideen als so ausbaufähig erwiesen, dass sie kaum drei, vier Musikergenerationen später zu einem ziemlichen Insiderwissen mutiert waren. Aber keine Sorge – auch das lässt sich alles lernen!