Glossar

Jarrett, Keith

K.J. ist einer der ersten Musiker, deren Biographie sich ähnlich liest wie die eines klassischen Starpianisten. Nach seiner Zeit als wettbewerbs- und preisgewinnendes Wunderkind wurde er Ende der 60er, noch als Jugendlicher, von dem damals extrem populären Saxophonisten Charles Lloyd engagiert. Von dort ging es weiter zum Übervater des modernen Jazz schlechthin, Miles Davis. K.J. wurde sich jedoch bald über seine eigentliche Berufung als Trio- und Solopianist klar- was ihn nicht davon abhielt, sich gelegentlich am Sopransax zu versuchen. Das Debütalbum seines Trios zeichnete sich bereits durch den markanten Eklektizismus as, der K.J.s Markenzeichen geblieben ist- so enthält es u.a. eine Version eines Bob Dylan-Songs. Durch seine Zusammenarbeit mit etlichen skandinavischen Musikern, v.a. Jan Garbarek, verpasste der Pianisten dem neuen europäischen Jazz seinen Ritterschlag. Der zweite Meilenstein in der Laufbahn von K.J. kam mit einer Soloperformance, aus der die ECM-Platte „The Köln Concert“ und damit eine der maßgeblichen Jazz-Aufnahmen der 70er wurde. K.J.s späteres Trio mit Jack DeJohnette und Gary Peacock griff dagegen wieder auf die guten alten Standards zurück und interpretierte diese in einer stilbildenden Weise.