Glossar

Holland, Dave

Natürlich hat es schon vor dem englischen Bassisten europäische Jazzmusiker gegeben, die in die USA emigrierten, um dort ihr Glück zu machen, und nicht wenigen ist es ja auch gelungen. Aber die ruhige, unaufgeregte Art, wie D.H. über viele Jahre sein Spiel und seine Ensemble-Konzeption entwickelt hat, um heute neben ganz wenigen anderen ein elder statesman des Jazz-Kontrabasses zu werden, ist doch beeindruckend. Um noch ein Markenzeichen seines Stils zu kommentieren: während andere Musiker (etwa Dave Brubeck, John McLaughlin oder D.H.s ehemaliger Protégé Steve Coleman) durch ihre Arbeit mit ungeraden Taktarten- vielleicht wieder Willen- kurzatmige hypes hervorriefen, bettet D.H. seit Jahr und Tag die schrägsten Metren in den Sound eines avantgardistischen Hard Bop ein, ohne dass die Kritiker das zu merken scheinen.