Glossar

Hard Bop

„Jazz and Black Music 1955-1965” nennt David H. Rosenthal seine ausgezeichnete Monographie (die leider noch nicht auf Deutsch vorliegt) über das facettenreiche, kaleidoskopartige musikalische Phänomen H.B. Damit ist schon eine Menge gesagt. In der genannten Zeit wurden die ästhetischen Grundlagen formuliert für alles, was heute noch den Mainstream des Jazz ausmacht. In keinem anderen Umfeld bekam die enorme Kraft eines intelligenten Eklektizismus solche kreative Bedeutung wie im H.B., und das will etwas heißen in einer von ihrem Wesen her fusionsfreudigen Musik wie dem Jazz. Wer immer jedenfalls kompetent H.B. hören und/oder spielen will, darf sich keine puristischen Allüren leisten: auch ein Pianist wie Red Garland bediente sich, ohne zu fragen, bei der Mondscheinsonate oder dem Glockenspiel des Big Ben, und für den Trompeter Lee Morgan war sicher nicht nur Cootie Williams, sondern auch James Brown eine Inspiration.