Glossar

Funktionsharmonik

Ein Wort, das schauderhaft klingen muss für jeden, der im Mathe-Unterricht seinerzeit nicht so brillieren durfte. Dabei hat der barocke französische Theoretiker Rameau mit der F. weniger ein mathematisches Konstrukt erfunden als eine gar nicht mal so unplausible Grammatik der Dreiklänge (die später natürlich auf alle Akkordstrukturen erweitert wurde). Die Idee ist – grob vereinfacht – die, dass harmonische Strukturen nicht beliebig, sondern in einer begrenzten Auswahl und Abfolge miteinander kombiniert werden, damit musikalisch sinnvolle Zusammenhänge entstehen. Der Musiker verwendet beeindruckend klingende Phänomene wie Tonika, Dominante und Subdominante also etwa so lässig und selbstverständlich wie Subjekt, Prädikat und Objekt, wenn er verbal ein Bier bestellt.