Glossar

Dur

Der aus der mittelalterlichen Musiktheorie stammende Terminus ist heute nur noch im Einflussbereich der deutschen Sprache in Gebrauch - ein Schelm, wer Böses dabei denk!  Die übrige Welt bezieht sich, wenn überhaupt, auf die charakteristische große Terz dieser in ihrer Wirkungsgeschichte ungemein bedeutsamen Tonleiter. Obendrein ist die Assoziation mit „fröhlich“ viel späteren Datums als der vom lateinischen durus (hart) hergeleitete Name. Letzterer lässt sich in der Denkweise der- ebenfalls viel jüngeren, aber auf der Struktur dieser Tonleiter beruhenden- Funktionsharmonik zumindest noch dadurch rechtfertigen, dass eine D.-Tonart viel stabiler, also für das Ohr leichter zu erfassen ist als die flexiblen, harmonisch komplexen Charakteristika der Moll-Tonarten.