Glossar

DeJohnette, Jack

Es ist im Grunde ganz einfach: Jeder Versuch, den Stil des Mannes auf den Punkt zu bringen, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Es sei denn, man arbeitet mit Tricks (wie das ein hier nicht zu nennender Musikwissenschaftler tatsächlich fertig gebracht hat) und erfindet schlau klingende buzzwords wie "retardierender Offbeat". Seine unbestreitbare Virtuosität ist nicht mehr als Mittel zum Zweck, und wenn man DeJohnette als "einfühlsamen Begleiter" beschreibt, so gilt das nur dann, wenn man "einfühlsam" nicht als dezibelreduziertes, serviles Hascherltum definiert. Ebenfalls ein Trick ist es, seinen Stil in die Tradition der trommelnden Vordenker des zeitgenössischen Jazz zu stellen. Klar kann man in J.D.J.s Musik viel von Tony Williams, Elvin Jones und Roy Haynes hören – darüber hinaus aber auch Einflüsse von fast jedem anderen, der mal eine gute rhythmische Idee hinterlassen hat. Resümee: Der interessierte Hörer besorge sich einfach zwei bis drei Dutzend Platten (darunter des Meisters eigene Projekte wie „New Directions“ und „Special Edition“), Einiges vom Keith Jarrett-Trio und, vernachlässige das Frühwerk mit Charles Lloyd und Miles Davis nicht völlig und höre obendrein die seit den 90ern häufigen Projekte mit anderen Größen wie Herbie Hancock, Pat Metheny, Dave Holland etc.pp.