Glossar

Coltrane, John

In chronologischer Folge kann J.C. als die letzte allgemein akzeptierte Heiligengestalt des Jazz gelten, also als eine Figur, um dessen Musik man als Jazzhörer oder –musiker einfach nicht herum kommt - und es ist nach einigen Jahrzehnten des Wartens nicht mehr damit zu rechnen, dass sich ein Nachfolger für seinen Posten findet. Angesichts der fast pathologischen nimmermüden Experimentierfreude J.C.s, die in seinen schwächeren Momenten durchaus Züge erratischen Herumprobierens oder musikalischer Bastelei auf höchstem Niveau annehmen konnte, ist es bedauerlich, dass J.C.s zahllose musikalische Errungenschaften heute „commonplace“ sind: vom bilderstürmerischen Avantgardisten über den konventionellen Neoklassizisten bis hin zum offenkundig kommerziellen Sopransaxophonisten kann sich fast jeder mit einem gewissen Recht auf C.s Erbe berufen.