Glossar

Chromatik

Die antiken Schriftsteller versichern uns, dass auch die alten Griechen schon ein Tongeschlecht kannten, das sie C. nannten, also ungefähr „das Farbenreiche“. Was sie damit meinten, ist leider in Vergessenheit geraten, da alle CDs des Altertums in den Stürmen der Völkerwanderung von irgendwelchen Hunnen und Germanen zerkratzt wurden. Wir Heutigen bezeichnen als chromatische Tonleiter diejenige, die die komplette Palette aller 12 Töne unseres Systems enthält. Im Zusammenhang eines tonalen Stückes wird C. oft all das Tonmaterial genannt, das außerhalb des eigentlichen Raums der Tonalität steht. Die Harmonik und Melodik des Jazz kann als Ansatz gedeutet werden, möglichst viele Optionen der C. zu jedem beliebigen Zeitpunkt prinzipiell verfügbar zu machen, ohne an die konstruktivistischen Zwänge etwa der Zwölftonmusik gebunden zu sein.