Glossar

Chorus

Wie es dazu kam, dass der griechische Terminus für das Tanz- und Gesangsensemble im Hintergrund der Tragödie zur Bezeichnung für den Hauptteil in der Songform wurde, der dem einleitenden, oft rhythmisch freien Verse folgt, ist eines der ungezählten Geheimnisse der musikalischen Terminologie. Als Anfang der 30er Jahre die Songs der Tin Pan Alley ihren Weg ins Jazz-Repertoire fanden, kamen die Musiker jedenfalls relativ zügig überein, zum Zwecke der Improvisation nur eben diesen C. zu verwenden, dessen harmonisches Gerüst- und das ist praktisch wörtlich zu verstehen- bis zum Abwinken wiederholt wird. Seit damals arbeiten viele Musiker an Möglichkeiten, dieses offensichtlich sehr formalistische und etwas enge Wiederholungsprinzip (das sofort auch dem formal lockerer strukturierten älteren Blues übergestülpt wurde) zu öffnen. Mit nur mäßigem Erfolg, denn einer der großen praktischen Vorteile der C.-Form (für Spieler und Hörer) besteht genau in ihrer Symmetrie und Memorierbarkeit.