Glossar

Berendt, Joachim Ernst

Wahrscheinlich kein Wunder, dass es der Sohn eines evangelischen Pfarrers war, der dem Jazz im Nachkriegsdeutschland nach den Verfolgungen in der NS-Zeit seine ideologische Basis und erste gesellschaftliche Anerkennung erkämpfte - keine geringe Leistung angesichts der Polemiken selbst seitens solcher linksintellektueller Säulenheiligen wie Theodor W. Adorno. Dennoch liest sich der salbungsvolle, pastorenhafte Stil des etwas in die Jahre gekommenen „Jazzbuches“ heute kaum ohne ein Schmunzeln. Das gilt noch mehr für B.s spätere, immer esoterischere Werke (er war zum Beispiel eine Zeitlang Sannyasin). Aus B.s Archiv versorgte sich aber auch die Ausstellung „That’s Jazz“ Ende der 80er Jahre in Darmstadt, deren Katalog noch immer erhältlich ist und eine absolut empfehlenswerte Text- und Bildsammlung zur Geschichte des Jazz darstellt.