Glossar

Basston

Im Gegensatz zur konventionellen klassischen Kompositionslehre versucht das Ohr des Jazzmusikers im Prinzip jeden Akkord grundtönig zu hören, d.h. Grundton und Basston sind normalerweise identisch. Von Anfang an war klar, dass dieser Approach die Anzahl der möglichen Basslinien drastisch reduzieren würde- schon Dixieland und Swing verwenden eine Reihe typischer Bassline-Klischees, die die Unterstimme melodisch effektiver machen sollen. In den 60ern begann man massiv, den klanglichen Effekt von Umkehrungen kompositorisch zu nutzen- ein Meister dieser Schreibweise ist der (natürlich!) Bassist Steve Swallow. Als Weiterentwicklung dieses Konzepts entstand die Voicing-Technik „Dreiklang über Basston“, in der Ober- und Unterstruktur in einem recht spannungsreichen, aber eben sparsam ausgesetzten Bezug zueinander stehen: wenn sie jetzt verwirrt den Kopf schütteln- es gibt keine Fusion-Platte aus den 80ern ohne massive Verwendung dieser Sounds.